overlay
Text noch nicht geladen

Lehrheft: Medizinische Grundlagen

15.2 Sympathikus und Parasympathikus

Das unwillkürliche Nervensystem wird auch als Innenweltsystem bezeichnet, weil es lebenswichtige Funktionen wie Verdauung, Atmung, Kreislauf und Herztätigkeit ohne zutun des bewussten Willens steuert. Weiterhin ermöglicht es das harmonische Zusammenarbeiten der einzelnen Organe.

Sympathikus ( Kampf- und Fluchtnerv )

Der Sympathikus wird auch als der Kampf- und Flucht-Nerv bezeichnet, weil er die Energie bereitstellt, die in einer Kampf- oder Fluchtsituation benötigt wird. So sorgt der Sympathikus dafür, dass der Blutdruck ansteigt, das Herz schneller schlägt und sich die Atemwege weit stellen, so dass möglichst viel Luft in die Lungen strömen kann. Der Sympathikus stellt die Verdauungsarbeit ein und stellt die Produktion der Verdauungssekrete ab, da das Blut weg von den Verdauungsorganen und zu der Skelettmuskulatur und zum Herzen geleitet wird. Am Auge veranlasst er eine Pupillenerweiterung (Mydriasis), da in einer Kampf- oder Fluchtsituation die Pupillen weit geöffnet sein müssen, damit möglichst alles wahrgenommen werden kann. Dies kann zu den typischen schreckgeweiteten Augen führen.
Da der Sympathikus im Wesentlichen aus den Rückenmarkabschnitten des Brust- und Lenden­bereichs entspringt, wird er auch als thorakolumbales System bezeichnet.

Parasympathikus ( Erholungsnerv )

Der Parasympathikus heißt noch Erholungsnerv , da er der Erholung und der Energiespeicherung dient. Er sorgt dafür, dass sich die Atmung und der Herzschlag verlangsamen, die Herzkranzgefäße und die Bronchien verengen und der Blutdruck sinkt. Er regt die Bewegungen der Magen- und Darmwand an und sorgt dafür, dass vermehrt Verdauungssekrete in den Verdauungskanal abgegeben werden. Er fördert die Darm- und Blasenentleerung. An der Pupille bewirkt er eine Verengung (Miosis).
Da der Parasympathikus im Hirnstamm und aus den Seitenhörnern der Kreuzbeinrückenmarksegmente (Sakralmark) entspringt, wird er als kraniosakrales System bezeichnet.

Sympathikus und Parasympathikus - Ein Lehrheftbild der Naturheilschule Isolde Richter:

Abb. Sympathikus und Parasympathikus

grün: Ursprungszentren des Sympathikus in den Brust- und Lendensegmenten des Rückenmarks = thorakolumbales System (thorax = Brust, lumbal = Lende) blau: Ursprungszentren des Parasympathikus im Hirnstamm und Seitenhörnern der Kreuzbeinrückenmarksegmente (Sakralmark) = kraniosakrales System ( cranium = Schädel, sacrum = Kreuzbein)
Interne ID(0_15_2_0__0001)
Frage zeigen/verstecken
Interne ID(0_15_2_0__0002)
Frage zeigen/verstecken
Interne ID(0_15_2_0__0003)
Frage zeigen/verstecken